Vivaldis Annina: Ein Roman aus Venedig
Hans-Ulrich Mielsch
ISBN 9783462030471
Die Sängerin Anna Giro beeindruckt mit ihrer
außergewöhnlichen Stimme nicht nur ihren Lehrer und Mentor Vivaldi, sondern
auch das verwöhnte Publikum Venedigs. Unter Vivaldis Leitung wird sie schon
bald zum gefeierten Opernstar. Dadurch bewegt sich die junge Frau plötzlich in
den gehobenen Kreisen der Serenissima, und auch die Welt der Opern und Theater
birgt Tücken und Intrigen. Zudem ist die intensive Beziehung zu Vivaldi
schwierig, schließlich ist er nicht nur Geigenvirtuose und Komponist, sondern
auch Priester. Und dann sind da noch Luigi, ihr Jugendfreund und
Musikerkollege, und der gebildete Graf Landi, die sich ebenfalls um Annina
bemühen...
Tja, was soll ich dazu sagen... Irgendwie konnte mich die
Geschichte nicht wirklich überzeugen. Als Roman ganz nett, mit stimmungsvollen
Beschreibungen einer wunderbaren Stadt, allerdings ziemlich unhistorisch. Klar
galten für gefeierte Künstler gesellschaftliche Schranken nicht in dem selben
Mass wie für „Normalsterbliche“, aber Annas Aufstieg als Tochter eines
Handwerkers in die gehobenen Kreise von Venedig geht fürs frühe 18. Jahrhundert
zu glatt. Zudem Anna benimmt sich wie eine moderne junge Frau, geht alleine
spazieren, besucht ohne Begleitung Restaurants und Cafés und reist mit wenig
Gepäck für mehrere Wochen Urlaub alleine in ein leerstehendes Landhaus – für
eine unverheiratete Frau aus besseren Kreisen im 18. Jahrhundert völlig
undenkbar, selbst als Künstlerin und Mätresse eines Grafs.
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