Magersucht ist kein Zuckerschlecken
Mara Schwarz
Heute stelle ich ein „eigenes“ Buch vor, also ein Buch,
welches ich als Lektorin betreut habe (deshalb auch keine Sternchenbewertung, ich bin da ja kaum wirklich objektiv). „Magersucht ist kein Zuckerschlecken“
beruht auf den Tagebüchern von Mara Schwarz, die schon mehr als ihr halbes
Leben gegen Anorexie und Bulimie kämpft. Sie hat den Kampf gegen die Magersucht
noch nicht vollständig gewonnen, hat ihn aber auch nie verloren, obwohl ihr
Leben mehrmals an einem seidenen Faden hing. Und dass sie die Kraft aufgebracht
hat, sich all den belastenden Erinnerungen nochmals zu stellen und ihre
Geschichte für uns aufzuschreiben, finde ich großartig. Denn was sie zu
erzählen hat, ist für Außenstehende sehr fremdartig und manchmal schockierend,
aber es hilft, Betroffene etwas besser verstehen zu können. Denn entgegen
landläufigen Vorurteilen wird kaum jemand magersüchtig, weil er (oder in der
überwiegenden Zahl der Fälle sie) schlank sein will, um zu gefallen. Eine
Essstörung ist eine schwere psychische Krankheit, und wie bei jeder Sucht füllt
sie irgendwann die Wahrnehmung der Betroffenen komplett aus, verdrängt so den
Alltag, aber auch alle Probleme, denen man sich sonst stellen müsste, ist
Flucht und Fluch zugleich.