Cristin Terrill
ISBN 9783414823908
Marina führt das Leben eines verwöhnten Teenagers. Ihre
Eltern sind reich, sie gehört zu den beliebtesten Mädchen der Schule und der
begehrteste Junge der Umgebung hat sie geküsst. Nun muss sie ihn nur noch dazu
bekommen, dass er ihr seine Gefühle offenbart...
Em dagegen erlebt eine schlimme Zeit. Sie und ihr Freund
werden seit Monaten in einer geheimen Militäranlage gefangen gehalten und
täglich verhört und gefoltert. Aber Em gibt nicht auf, denn es gibt einen
Ausweg aus dieser schrecklichen Situation. Allerdings muss sie dafür Marina
wehtun, was ihr nicht leicht fällt – denn Em und Marina sind ein und dieselbe
Person, nur getrennt durch vier Jahre. Um Marina Ems Schicksal zu ersparen,
muss sie diese vier Jahre zurück in die Vergangenheit reisen und verhindern,
dass sich die Zukunft zu diesem Albtraum entwickelt. Doch dafür muss Marina
(und Em) einen hohen Preis bezahlen...
Auch ich gehöre zu den Buchbloggerinnen, die eines Tages
überraschend dieses Buch in ihrem Briefkasten fanden. Allerdings blieb es dann
einige Zeit liegen, denn den Klappentext, den man von oben nach unten, aber
auch von unten nach oben lesen kann, fand ich zwar toll gemacht, aber für die
Geschichte doch ziemlich nichtssagend. Das war allerdings ein Trugschluss, denn
sobald ich das Buch begonnen hatte, hat es mich gepackt. Die unterschiedliche
Sichtweise der Ereignisse von Em und Marina ist sehr gut gemacht, die
Entwicklung vom naiven, verwöhnten Teenager zur harten, entschlossenen
Widerstandskämpferin wirkt glaubhaft und trotzdem merkt man, dass der
eigentliche Charakter derselbe geblieben ist. Zudem kann durch den ständigen
Perspektivenwechsel die Spannung aufrecht erhalten werden, auch wenn die
Handlung zeitweise etwas stockt. Nur den großen Show-down am Ende fand ich
mühsam, einerseits ziemlich hektisch und unübersichtlich, andererseits
langweilig und voraussehbar. Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Autorin
gegen die klassische Lösung für die
moralische Grundfrage des Buches entschieden hätte, denn so endete ein
eigentlich tolles Buch für mich mit einem schalen Nachgeschmack. Etwas
irritierend finde ich auch, dass das Buch „Die Jägerin“ genannt wurde. Erstens
passt das nicht sonderlich gut zur Handlung (ganz im Gegensatz zur englischen
Version „All Our Yesterdays“), und zweitens deutet ein solcher Untertitel eine
Fortsetzung an. Da die Geschichte aber in sich geschlossen ist, kann ich mir das
nach diesem Ende nicht wirklich vorstellen...
Herzlichen Dank an den Boje-Verlag für das
Rezensionsexemplar!
Auch ich habe das Buch sehr gern gelesen. Allerdings muss ich dir Recht geben. Das Ende hätte man tatsächlich anders gestalten können. Wobei natürlich positiv zu erwähnen wäre, dass es nicht dieses typische Happy End gab. Ich frage mich auch, wie ein Fortsetzung aussehen soll, denn auch für mich war die Geschichte in sich geschlossen. Und ich denke, eine gute Geschichte muss man nicht unnötig in die Länge ziehen. Nur in den seltensten Fällen wird so eine Fortsetzung gut.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Nicole
Ich habe gerade auf der Website der Autorin gesehen, dass offenbar zweiter Teil geplant ist, zudem arbeitet sie an einem Prequel. Schade, in sich geschlossene Einzelbände werden offenbar mehr und mehr zur Ausnahme...
LöschenMit dem Klappentext habe ich es ebenso gehabt wie du.. und auch mir wärs lieber es bliebe ein Einzelband.. aber wir sehen ja was daraus wird =)
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