Katherine Webb
ISBN 9783453356801
Zachs Leben ist ein Scherbenhaufen. Seine Ehe ist am Ende,
die Frau samt der kleinen Tochter in die USA gezogen, und auch beruflich
gelingt ihm kaum etwas, seiner Galerie droht der Bankrott. Um zumindest sein
lang geplantes Buch über den Maler Charles Aubrey erfolgreich beenden zu
können, reist Zach nach Blacknowle, wo der Künstler mit seiner Familie jeweils
die Sommerferien verbrachte. Dort trifft er auf die fast neunzigjährige Dimity
Hatcher, die ihm von ihrer Bekanntschaft mit Charles Aubrey erzählt. Als junges
Mädchen hat sie sich mit Aubreys Tochter angefreundet und bald die ganze
Familie kennengelernt. Mehrfach hat sie dem Maler auch Modell gesessen und sich
so zu einer Art Muse entwickelt. Doch Dimitys Gefühle für den deutlich
älteren Mann gingen rasch über eine banale Teenager-Schwärmerei hinaus, noch
siebzig Jahre später ist in ihren Erzählungen ihre Liebe zu Aubrey spürbar. Und Zach merkt
auch, dass ihm die alte Frau wichtige Details verschweigt, aber erst mit Hilfe
von Dimitys zurückhaltender Nachbarin Hannah kommt er den damaligen Ereignissen
auf die Spur...
„Das verborgene Lied“ war definitiv kein Buch, das mich
begeistern konnte. Einerseits ist die Geschichte hoffnungslos überladen und
stellenweise störend unglaubwürdig konstruiert. Andererseits hatte der Roman
deutliche Längen, weil zwar immer etwas passiert, aber das Meiste davon wenig
dazu beiträgt, die Handlung voranzubringen. Erschwerend kommt hinzu, dass keine
der Hauptfiguren wirklich Identifikationspotenzial bietet, so dass ich als
Leserin nie wirklich mitfühlen konnte, sondern immer nur externe Beobachterin
blieb. Gerade Dimitys Liebe zu Charles Aubrey blieb für mich schwer fassbar und
unverständlich, obwohl sie ständig wortreich beschworen wurde. Vielleicht lag
das auch daran, dass ich mit dem Sprachstil so meine Mühe hatte, die ausschweifenden
Beschreibungen wirken oft unbeholfen oder stereotyp und driften stellenweise
deutlich in Kitsch ab. Symptomatisch dafür ist vielleicht auch der Titel, der zwar gefällig und mysteriös klingt, aber mit dem Inhalt des Buches eigentlich nichts zu tun hat...
Fazit: Hätte man Sprache und Storyline deutlich entschlackt,
hätte die Geschichte ein nettes Buch abgeben können. So bleibt der Eindruck
eines überladenen, schwerfälligen Romans, der mich spätestens nach der Hälfte
nicht mehr fesseln konnte.
Ich habe das Buch auch gelesen und stimme im Großen und Ganzen mit dir überein, vor allem, dass es nach der Hälfte wirklich nicht mehr seeeehr fesselnd war, aber trotzdem finde, dass es ein lesenswertes Buch ist :)
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