Steffan Heuer/Pernille Tranberg
ISBN 9783867742436
Wir alle surfen tagtäglich durchs Internet, suchen etwas bei
Google, aktualisieren die Statusmeldung auf Facebook und stöbern bei den
Neuerscheinungen bei Amazon. Dabei hinterlassen wir unbemerkt eine riesige
Menge an digitalen Spuren, die alle genauestens beobachtet und registriert
werden. Denn all diese Internetdienste sind zwar kostenlos, aber nicht umsonst.
Viele Firmen leben davon, dass sie unsere Daten sammeln, auswerten und
weiterverkaufen – und wir bekommen in der Regel nicht einmal mit, was genau da
mit den Bruchstücken unserer digitalen Identität geschieht. Deshalb wollen
Steffan Heuer und Pernille Tranberg uns die Augen öffnen und erklären, wie wir
unsere Daten im Internet schützen können.
Ich bin definitiv nicht begeistert von diesem Buch. Schon
die Aufmachung hat mich irritiert. Viele Fußnoten und (bei direkten Zitaten)
Quellenverweise direkt im Text geben dem Buch zwar einen wissenschaftlichen
Anstrich, stören aber den Lesefluss und sind bei einer „Gebrauchsanweisung“
auch eher unüblich. Zudem werden sie dem Recherche-Anspruch nicht gerecht, denn
die Quellen werden nicht immer richtig genannt oder sind inhaltlich falsch
zitiert. Teilweise scheinen sie willkürlich gesetzt, manchmal auch doppelt, an
anderen Stellen dagegen vermisse ich sie. Zudem wäre es nett gewesen, den
Informationsteil etwas knackiger zu präsentieren; klar formulierte und
gegliederte Argumente wären nützlicher als seitenweise Zitate.
Auch inhaltlich dürfte das Buch wohl für viele Leser eine
Enttäuschung sein. Wer sich der Problematik von Datenschutz im Internet auch
nur halbwegs bewusst ist, kann über viele Beispiele nur den Kopf schütteln,
weil sie entweder ziemlich banal oder dann haarsträubend grobfahrlässig sind.
Dass Personalchefs Bewerber erst mal googeln, ist nichts Neues. Wer seinen Job
verliert, weil er sich krank meldet, dann aber auf Facebook auf Partybildern zu
sehen ist, ist selber schuld. Und dass man per Mail keine Passwörter oder
sonstige streng vertrauliche Daten durch die Welt schickt, sollte man
eigentlich auch wissen. Dafür fehlen eben jene Bereiche, wo ich gerne vertiefte
Informationen gehabt hätte, wie etwa die Impressumspflicht für deutsche
Blogger. Da wirkt der Ratschlag, möglichst oft Pseudonyme zu verwenden, eher
lächerlich, wenn ich gleichzeitig gesetzlich verpflichtet bin, im Impressum
nicht nur meinen vollen Namen, sondern auch noch die Adresse anzugeben. Nur das
letzte Kapitel, in dem die Autoren konkrete Handlungsempfehlungen geben, hat die Erwartungen, die ich an eine
„Gebrauchsanweisung“ stelle, vollumfänglich erfüllt. In verständlichen
Schritt-für-Schritt-Anleitungen werden für Anfänger und Fortgeschrittene die wichtigsten Strategien zur Minimierung der Datenspur erklärt.
Konkret ist „Mich kriegt ihr nicht“ hauptsächlich nützlich
für Leute, die sich bisher kaum Gedanken über Datenschutz im Internet gemacht
haben, oder für Eltern, die selbst wenig online sind, aber gerne wissen wollen,
was ihren Kindern da zustoßen kann. Dabei empfiehlt es sich allerdings, sich
erst die praktischen Tipps anzuschauen und erst nachher je nach Bedarf einzelne
Kapitel zu lesen. Und nicht zuletzt ist das Buch natürlich eine Fundgrube für
Verschwörungstheoretiker, die am ständig mahnenden Unterton ihre wahre Freude
haben werden...
Herzlichen Dank an Blogg dein Buch und den Murmann Verlag
für das Rezensionsexemplar!
Über Amazon hier bestellbar.
Das klingt sehr gut. Hast du Lust einen Gastpost zu dem Buch auf meinem Blog zu schreiben?
AntwortenLöschenLG
Anke
kleine blogger hilfe
Gerne! Was hast du dir denn vorgestellt?
LöschenArgs....ich glaube, da hat meine kleine Schwester mehr Ahnung vom Datenschutz, wenn ich das so lese :/. Dabei wäre kompetente Aufklärung zu dem Thema so wichtig!
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