Google+ Julias Buchblog: Ben Aaronovitch - Die Flüsse von London

Mittwoch, 27. März 2013

Ben Aaronovitch - Die Flüsse von London

Die Flüsse von London
Ben Aaronovitch
ISBN 9783423213417

Peter Grant hat soeben die Londoner Polizeischule und die Praxiszeit absolviert und wartet auf seine Einteilung zu seiner zukünftigen Einheit, als er als Verstärkung zu einem Tatort gerufen wird. Da spricht ihn ein Mann an, der den Mord beobachtet hat und eine genaue Schilderung des Tathergangs liefern kann. Dumm nur, dass der Augenzeuge seit mehr als zweihundert Jahren tot ist, was die Glaubwürdigkeit seiner Aussage natürlich mindert. Doch Geist oder nicht, Peter geht der Sache nach. Dabei fällt er Inspector Nightingale auf und wird daraufhin zur Spezialeinheit für übernatürliche Fälle zugeteilt. Jetzt warten nicht nur Lektionen in Magie und Vampirvernichtung auf Peter, er wird auch in den jahrhundertealten Konflikt zwischen den ortsansässigen Flussgöttern verwickelt. Dass ihm die Tochter von Mama Themse außerordentlich gut gefällt, ist da nicht wirklich hilfreich. Und dann ist da ja noch der Kriminalfall, den es zu klären gilt, denn es bleibt nicht bei dem ersten Mord...

Ben Aaronovitch ist mit seinem Erstling ein wunderbarer Fantasy-Krimi gelungen. Die Idee, dass neben unserem grauen Alltag eine weitgehend unsichtbare magische Welt existiert, ist ja nichts Neues, dass die Londoner Polizei dafür aber eine Mini-Spezialeinheit hat, die auch bei Geistern und Flussgöttern für den Erhalt der öffentlichen Ordnung sorgen soll, dagegen durchaus. Dabei stolpert man als Leser mit Peter Kopf voran in dieses mystische Durcheinander aus Geistern, Zauberern, Göttern und vielem mehr, wobei ich manchmal irritiert war, wie rasch sich Peter mit diesen ganzen Enthüllungen abfindet. Der Kriminalfall rückt bei all den Neuheiten des magischen Londons erst mal in den Hintergrund, obwohl er eigentlich der dominierende Handlungsstrang ist. Gegen Ende gewinnt die Geschichte dann allerdings deutlich an Tempo und wird zeitweise etwas gar hektisch, so dass man recht konzentriert lesen muss, um kein wichtiges Detail zu übergehen. Der trockene englische Humor, der immer wieder durchblitzt, sorgt aber dafür, dass man die Lektüre nie als anstrengend empfindet. Und die liebevoll und facettenreich gezeichneten Figuren machen Lust auf ein Wiedersehen mit dem magischen London und wecken die Vorfreude auf den nächsten Kriminalfall der Reihe.

3 Kommentare:

  1. Danke für den Tipp! Das hat mir so gut gefallen, dass ich es schon mal auf meine To-Read-Liste bei Goodreads gesetzt habe :D

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  2. Ich kann das Buch auch nur empfehlen. Habe ihn zwar auf Englisch gelesen, aber deiner Kritik nach zu urteilen kann die deutsche Übersetzung zumindest schonmal keine Katastrophe sein^^

    Der zweite Band ist auch immer noch sehr gut zu lesen, auch wenn er weit weniger in sich geschlossen ist. Band 3 liegt aktuell bei mir zuhause und ich freue mich schon darauf, sobald ich mit meinem aktuellen Buch und dem Lesekreis, der nächste Woche anfängt, durch bin.

    Gute, ausführliche Kritik übrigens :)

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  3. Die Rezension hat mich neugierig gemacht.
    Beim lesen hatte ich den Eindruck das sich das ganze wie "Men in Black" goes Fantasy anhört. Mal schauen ob ich das Buch in meine Leseliste aufnehme.

    Gruß
    Stephan

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