Ben Aaronovitch
ISBN 9783423213417
Peter Grant hat soeben die Londoner Polizeischule und die
Praxiszeit absolviert und wartet auf seine Einteilung zu seiner zukünftigen
Einheit, als er als Verstärkung zu einem Tatort gerufen wird. Da spricht ihn
ein Mann an, der den Mord beobachtet hat und eine genaue Schilderung des
Tathergangs liefern kann. Dumm nur, dass der Augenzeuge seit mehr als zweihundert Jahren
tot ist, was die Glaubwürdigkeit seiner Aussage natürlich mindert. Doch Geist
oder nicht, Peter geht der Sache nach. Dabei fällt er Inspector Nightingale auf
und wird daraufhin zur Spezialeinheit für übernatürliche Fälle zugeteilt. Jetzt
warten nicht nur Lektionen in Magie und Vampirvernichtung auf Peter, er wird auch
in den jahrhundertealten Konflikt zwischen den ortsansässigen Flussgöttern
verwickelt. Dass ihm die Tochter von Mama Themse außerordentlich gut gefällt,
ist da nicht wirklich hilfreich. Und dann ist da ja noch der Kriminalfall, den
es zu klären gilt, denn es bleibt nicht bei dem ersten Mord...
Ben Aaronovitch ist mit seinem Erstling ein wunderbarer
Fantasy-Krimi gelungen. Die Idee, dass neben unserem grauen Alltag eine
weitgehend unsichtbare magische Welt existiert, ist ja nichts Neues, dass die
Londoner Polizei dafür aber eine Mini-Spezialeinheit hat, die auch bei Geistern
und Flussgöttern für den Erhalt der öffentlichen Ordnung sorgen soll, dagegen
durchaus. Dabei stolpert man als Leser mit Peter Kopf voran in dieses mystische
Durcheinander aus Geistern, Zauberern, Göttern und vielem mehr, wobei ich
manchmal irritiert war, wie rasch sich Peter mit diesen ganzen Enthüllungen
abfindet. Der Kriminalfall rückt bei all den Neuheiten des magischen Londons
erst mal in den Hintergrund, obwohl er eigentlich der dominierende
Handlungsstrang ist. Gegen Ende gewinnt die Geschichte dann allerdings deutlich
an Tempo und wird zeitweise etwas gar hektisch, so dass man recht konzentriert
lesen muss, um kein wichtiges Detail zu übergehen. Der trockene englische
Humor, der immer wieder durchblitzt, sorgt aber dafür, dass man die Lektüre nie
als anstrengend empfindet. Und die liebevoll und facettenreich gezeichneten
Figuren machen Lust auf ein Wiedersehen mit dem magischen London und wecken die
Vorfreude auf den nächsten Kriminalfall der Reihe.
Danke für den Tipp! Das hat mir so gut gefallen, dass ich es schon mal auf meine To-Read-Liste bei Goodreads gesetzt habe :D
AntwortenLöschenIch kann das Buch auch nur empfehlen. Habe ihn zwar auf Englisch gelesen, aber deiner Kritik nach zu urteilen kann die deutsche Übersetzung zumindest schonmal keine Katastrophe sein^^
AntwortenLöschenDer zweite Band ist auch immer noch sehr gut zu lesen, auch wenn er weit weniger in sich geschlossen ist. Band 3 liegt aktuell bei mir zuhause und ich freue mich schon darauf, sobald ich mit meinem aktuellen Buch und dem Lesekreis, der nächste Woche anfängt, durch bin.
Gute, ausführliche Kritik übrigens :)
Die Rezension hat mich neugierig gemacht.
AntwortenLöschenBeim lesen hatte ich den Eindruck das sich das ganze wie "Men in Black" goes Fantasy anhört. Mal schauen ob ich das Buch in meine Leseliste aufnehme.
Gruß
Stephan