Magersucht ist kein Zuckerschlecken
Mara Schwarz
ISBN 978-3940767912
Heute stelle ich ein „eigenes“ Buch vor, also ein Buch,
welches ich als Lektorin betreut habe (deshalb auch keine Sternchenbewertung, ich bin da ja kaum wirklich objektiv). „Magersucht ist kein Zuckerschlecken“
beruht auf den Tagebüchern von Mara Schwarz, die schon mehr als ihr halbes
Leben gegen Anorexie und Bulimie kämpft. Sie hat den Kampf gegen die Magersucht
noch nicht vollständig gewonnen, hat ihn aber auch nie verloren, obwohl ihr
Leben mehrmals an einem seidenen Faden hing. Und dass sie die Kraft aufgebracht
hat, sich all den belastenden Erinnerungen nochmals zu stellen und ihre
Geschichte für uns aufzuschreiben, finde ich großartig. Denn was sie zu
erzählen hat, ist für Außenstehende sehr fremdartig und manchmal schockierend,
aber es hilft, Betroffene etwas besser verstehen zu können. Denn entgegen
landläufigen Vorurteilen wird kaum jemand magersüchtig, weil er (oder in der
überwiegenden Zahl der Fälle sie) schlank sein will, um zu gefallen. Eine
Essstörung ist eine schwere psychische Krankheit, und wie bei jeder Sucht füllt
sie irgendwann die Wahrnehmung der Betroffenen komplett aus, verdrängt so den
Alltag, aber auch alle Probleme, denen man sich sonst stellen müsste, ist
Flucht und Fluch zugleich.
Zum Inhalt: Ein traumatisches Ereignis führt dazu, dass Mara
als Teenager in die Magersucht rutscht. Sie zieht sich von der Außenwelt
zurück, das Kalorienzählen wird immer wichtiger, bis sich schließlich all ihre
Gedanken nur noch um ihre Figur und ihr Gewicht drehen. Bald folgt die erste
Einweisung in eine Klinik, doch ohne Erfolg. Weitere Klinikaufenthalte folgen,
alle ebenso fruchtlos. Je stärker der Druck von außen wird, endlich wieder
zuzunehmen, desto mehr wehrt sich Mara gegen die Maßnahmen von Ärzten und
Therapeuten. Jedes erzwungene Kilo mehr wird sofort wieder runtergehungert. Der
Versuch, eine Ausbildung als Krankenschwester zu machen, hat nur den Effekt,
dass Mara nun das Verhalten von Ärzten und Pflegepersonal noch besser
einschätzen und unterlaufen kann. Immer schneller dreht sich die Suchtspirale,
immer tiefer sinkt das Gewicht. Auch noch mit 35 Kilo kämpft Mara mit ganzer
Kraft gegen alle, die sie am Weiterhungern hindern wollen. Nicht einmal ein
Beinahe-Herzinfarkt, verursacht durch den massiven Mangel an lebenswichtigen
Mineralstoffen, der von den Ärzten nur knapp verhindert werden kann, kann ihr
die Augen öffnen. Erst als alle sie aufgeben, als ihr ein Betreuer zum Abschied
empfiehlt, sich für ihre letzten Tage an ein Hospiz zu wenden, begreift Mara,
dass nur sie allein ihren Weg zurück ins Leben finden kann.
Mara bloggt übrigens auch: klick!
Mara bloggt übrigens auch: klick!
Und noch eine Notiz am Rande: wie gedankenlos mit dem Thema Essstörungen umgegangen wird, zeigt sich auch daran, dass Amazon das Buch ursprünglich in der Rubrik > Kochen & Genießen > Diäten & spezielle Ernährungspläne > Diäten zum Abnehmen einsortiert hat...
Hey ;D
AntwortenLöschenhab gerade von deinem Problem gehört... das finde ich jetzt irgendwie gemein sowohl für dich als auch für mich ... hier ist meine Mailadresse: weisselilie12@yahoo.de ich schick dir dann die Teilnahmebedingungen :D
Hallihallo :D Ich finde es toll das du über so ein Buch berichtest :)
AntwortenLöschenIch bin gerade auf deinen Blog gestoßen und habe ein bisschen auf deinem Blog gestöbert und mich dazu entschlossen, regelmäßiger Leser zu werden.
Ich würde mich sehr freuen, wenn du meinen Blog besuchen würdest und ihn, wenn er dir gefällt, regelmäßig lesen würdest und auch über Verbesserungsvorschläge.
Hier der Link zu meinem Blog:
http://rozasleselieblinge.blogspot.com/
Liebe Grüße
Chrisy
Ich finde auch sehr schön, dass du von dem Buch berichtest! ( ;
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße. <3
hmm.... das Buch klingt sehr interessant... Allerdings weiß ich nicht, ob ich da in nächster Zeit den Kopf für habe. Ich packe es mal erstmal auf die Wunschliste...
AntwortenLöschenDas würde mich auch wirklich interessieren...die Thematik aus der Sicht eines Erkrankten.
AntwortenLöschenUnd zu Amazon kann ich nur den Kopf schütteln.
Ich hatte mit 18 eine kurze Magersuchtphase, eher unabsichtlich, kein bewusstes Hungern.
Mehr ein nicht essen können durch Stress, Druck.
Das war kein so rapider Gewichtsverlust wie man denken mag...so von wegen 1 Kilo alle paar Tage.
Aber dann nach 4 Monaten 30 Kilo weniger und knochig..ih hab eines Tages in den Spiegel gesehen, bewusst reingesehen und mich erschreckt.
Ich hatte wohl Glück dass ich jemand hatte der mir geholfen hat mich rauszuziehen bevor es richtig schlimm wurde.
Als Problem seh ich hier auch unsere Gesellschaft von wegen dünn muss man sein, je dünner umso besser..und es rutschen sicher einige über den Diätwahn in sowas rein
Ja, manchmal ist es wirklich unglaublich, wie unbedarft mit einem so heiklen Thema umgegangen wird. Und dabei gibt inzwischen erschreckend viele Menschen, die direkt oder indirekt betroffen sind. Gut, dass du damals hilfreiche Unterstützung gefunden hast.
LöschenÜbrigens, wenn du Interesse am Buch hast: im Moment hast du noch die Chance, es zu gewinnen. Einfach bis Mittwochabend in den Lostopf hüpfen...
Schönen Sonntag, Julia