Ali Smith
ISBN 9783630874951
Nach dem Tod der Mutter hadert George mit Erinnerungen und Emotionen, ist traurig, wütend und versucht trotzdem irgendwie, sich die Freude am Leben zurückzuerobern. Immer wiederkehrend sind dabei die Erinnerungen an eine wunderbare Italienreise, bei der Georges Mutter ihren Kindern Fresken des Renaissancemalers Francesco del Cossa zeigt. Um diesen Maler, seine Entwicklung und sein Werdegang dreht sich die andere Hälfte des Buches. Ein ganz anderes Leben, denkt man zuerst, aber dann tauchen erstaunlich viele Parallelen zu George auf, denn bei beiden ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint...
Selten ist es mir so schwer gefallen, ein Buch zu beschreiben, das ich wirklich gemocht habe, aber irgendwie fehlen mir die Worte dafür, was das Buch ausmacht. Schon die Form ist ungewohnt, denn obwohl die beiden Erzählstränge nacheinander abgedruckt sind, sind sie doch aufs Engste miteinander verwoben, was sich schon daran zeigt, dass beide Teile für sich in Anspruch nehmen, der erste zu sein. Das Buch mäandriert gekonnt durch alle möglichen Gegensätze: Vergangenheit und Gegenwart, männlich und weiblich, alt und jung, Familie und Einsamkeit, lebend und tot. Das braucht beim Lesen einiges an Konzentration, denn durch diese Verzahnung steckt viel in der Geschichte(n), was sich erst nachträglich erschließt. Aber dafür bekommt man ein Mosaik aus wundervollen Details, das je nach Blickwinkel immer wieder ein neues Bild ergibt.
Fazit: ein etwas anstrengender, aber sehr lesenswerter Roman über die Macht der Kunst
Herzlichen Dank an Randomhouse für das Rezensionsexemplar!
Das tönt spannend!
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