Andrea Hirata
ISBN 9783446241466
Eine kleine muslimische Grundschule irgendwo in Indonesien.
Zehn Kinder nehmen jeden Tag den langen beschwerlichen Weg auf sich, um ja
keine Unterrichtsstunde zu verpassen. Denn sie kommen aus den ärmsten Familien
der Umgebung und Bildung ist für sie der einzige Weg aus der drückenden Armut.
Dazu müssen sie allerdings immer wieder gegen verschiedenste Widerstände
kämpfen. Eigentlich wären die Eltern auf einen Zuverdienst ihrer Kinder
angewiesen, Schulgeld zu zahlen liegt nicht drin, dementsprechend desolat sind
Zustand und Ausstattung der Schule. Nur durch das unglaubliche Engagement der
beiden Lehrer, die kostenlos unterrichten, kann der Schulbetrieb
aufrechterhalten werden. Dann wollen allerdings die Behörden die Schule
schließen, und alle müssen mithelfen, um den Kampf für ihre Schule gewinnen zu
können...
Eine berührende Geschichte, die uns Bilder aus einer sehr
fremden Welt zeigt. Andrea Hirata schildert in seinem autobiographischen Roman
Szenen aus seiner Schulzeit und portraitiert liebevoll und anschaulich das
Leben und die Eigenheiten seiner Klassenkameraden, die aus unterschiedlichsten
Familien und Bevölkerungsgruppen stammen. Obwohl sie so verschieden sind, eint
sie ihr Lerneifer und die Hoffnung, später einmal ein besseres Leben führen zu
können, und dafür nehmen sie gewaltige Strapazen auf sich. Täglich vierzig
Kilometer Schulweg durch wilde Wälder und Krokodil-verseuchte Sümpfe, nur um
Lesen und Schreiben lernen zu können, das ist für uns Europäer fast
unvorstellbar.
Die recht blumige Sprache passt gut zu der doch sehr fremden
Welt. Allerdings erzählt der Autor nicht linear, sondern bricht immer wieder
einen Handlungsstrang mittendrin ab, um einen anderen vorzuziehen, und nimmt
ihn erst ein paar Kapitel später wieder auf, was den Lesefluss erschwert. Etwas
störend fand ich dabei auch die eingeschobenen, teilweise repetitiven
Hintergrundinformationen, die oft einen ziemlich belehrenden Eindruck machten.
Das bessert sich zwar in der zweiten Hälfte des Buches, da wird die Geschichte
flüssiger. Der Schlussteil ist dann allerdings wieder im Patchwork-Stil aus
einzelnen Episoden zusammengesetzt, was zwar ein atmosphärisch stimmiges Ende
ergibt, aber etwas unbefriedigend ist, weil man vom restlichen Lebensweg der
Mitglieder der Regenbogentruppe doch gerne mehr erfahren hätte.
Hey! "Die Regenbogentruppe" hört sich richtig gut an! Eine tolle Rezension, ich werde demnächst in der Buchhandlung die Augen danach offen halten:) dein Blog gefällt mir auch sehr gut, hier bleibe ich gerne als Leserin. Wenn du magst, kannst du ja auch mal auf meinem Blog vorbeischauen www.pantaubooks.wordpress.com:) Ich würde mich über deinen Besuch freuen!
AntwortenLöschenLiebe Grüße Svenja