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Mittwoch, 18. Februar 2015

Joelle Charbonneau - Die Auslese

Die Auslese: Nur die Besten überleben
Joelle Charbonneau
ISBN 9783764531171


Cia hat es geschafft: nachdem sie ihr ganzes Leben darauf hingearbeitet hat, darf sie tatsächlich zur Auslese antreten. Wer sie besteht, darf an eine Elite-Uni und wird später zur Führungsschicht des Landes gehören, das nach einem verheerenden Krieg verwüstet ist und dringend kluge Köpfe für den Wiederaufbau benötigt. Cias Vater, der die Auslese damals bestanden hat, ist aber gar nicht begeistert davon, dass seine Tochter zu den Prüfungen zugelassen wird, und rät ihr, niemandem zu vertrauen. Seine Warnung scheint berechtigt, denn bald wird einer der Mitbewerber tot aufgefunden. Und dann ist da noch Tomas, ein Junge aus ihrer Heimat, der schon lange für Cia schwärmt...

Ja, Dystopien sind gerade Mode, und ja, irgendwann wiederholen sich die Geschichten, das lässt sich gar nicht vermeiden. Insofern finde ich es nicht sonderlich schlimm, dass dieses Buch wie eine Kopie von „Panem“ und „Divergent“ wirkt. Aber mit diesen Vorbildern liegt die Messlatte hoch, und „Die Auslese“ kann da nicht im Mindesten mithalten. Das beginnt schon bei der Protagonistin: Cia ist viel zu perfekt, um glaubwürdig zu sein, sie kann alles, weiß alles. Falls sie mal weniger perfekt ist (beispielsweise bei ihrer schwer nachvollziehbaren Schwäche für Tomas, obwohl sie doch nach der Warnung ihres Vaters niemandem trauen dürfte), wird das nicht durch ihren Charakter begründet, sondern ist allein dem Verlauf der Story geschuldet. Generell enthält das Buch viel zu viele Logikfehler und einige davon sind nicht nur ärgerlich, sondern rütteln am Fundament der Geschichte. Cias Vater etwa hat (aus gutem Grund) starke Vorbehalte gegen die Auslese und deshalb alles daran gesetzt, dass seine Söhne nicht zu intelligent erscheinen. Aber bei seiner geliebten Tochter schaut er tatenlos zu, wie sie sich jahrelang auf die Auslese vorbereitet? Und wenn man die Besten einer Generation prüfen will, warum nimmt man dann achselzuckend in Kauf, dass ein beachtlicher Teil davon das Verfahren nicht überlebt? Klar, die zukünftige Elite zu dezimieren ist schließlich eine ideale Methode, ein verwüstetes Land voranzubringen... Manchmal versucht die Autorin zwar, derartige Logikbrüche zu erklären, aber so wirklich überzeugend ist das nicht und bis zum Schluss bleiben viel zu viele Fragen und Probleme offen. Ach ja, selbstverständlich ist dieses Buch der Auftakt einer Trilogie, aber auf die Folgebände verzichte ich dankend.

Fazit: eine schlechte Panem-Kopie mit Logikfehlern, einer faden Protagonistin und einer überflüssigen Liebesgeschichte

2 Kommentare:

  1. Oh voll schade, das Cover macht total an und nun kriegt es nur 2 Sterne =( Jetzt weiss ich nicht, ob ich es auf meine Wunschliste setzen soll... =O

    Liebe Grüsse und danke für deine Ehrlichkeit!

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    1. Das Cover ist wirklich hübsch, aber wenn der Inhalt nicht mithalten kann, nützt die beste Optik wenig ;)

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