Karin Slaughter
Blanvalet Taschenbuch Verlag
ISBN 9783442379064
Als Sara Linton, Ärztin und Gerichtsmedizinerin von Grant
County, in der Toilette eines Restaurants eine grauenhaft verletzte Frau
findet, versucht sie zu helfen, aber die Wunden sind zu schwer, die Frau stirbt
am Tatort. Das Opfer war blind und somit völlig wehrlos. Sara ist entsetzt über
diese bestialische Tat und will alles tun, um den Mörder zu überführen. Dazu
muss sie allerdings mit ihrem Exmann Jeffrey Tolliver zusammenarbeiten, denn
der ist der Leiter der örtlichen Polizei. Kurz darauf wird eine weitere übel
zugerichtete Frau gefunden. Offenbar ist in der amerikanischen Kleinstadt ein
Serienkiller am Werk und Sara scheint auf seiner Liste zu stehen...
Ehrlich gesagt war ich nach diesem Buch ziemlich schockiert.
Nein, nicht über die ausführlichen Gewaltszenen und Obduktionsberichte, die in
meinen Augen bloße Effekthascherei sind, sondern darüber, dass „Belladonna“ als
hochspannender Thriller-Klassiker gepriesen wird. Die Sprache ist schwerfällig
und für meinen Geschmack zu sehr amerikanisiert. Im Original kann das überall
eingestreute „Yeah“ ja passend sein, aber in der deutschen Übersetzung wird es
rasch einfach nur nervig. Zudem fehlte mir bald jegliche Spannung, denn der Fall
ist sehr plump konstruiert, so dass ein versierter Krimileser den Täter relativ
rasch identifizieren kann. Zwar fehlt bis zum Schluss ein glaubwürdiges Motiv,
aber wenn eine Person derart offenkundig immer wieder auftaucht, ohne einen
erkennbaren Bezug zur Geschichte zu haben, dann MUSS das ja eigentlich der
Täter sein, denn kein Autor bevölkert seine Story mit überflüssigen, schlecht
charakterisierten Protagonisten, nur um Seiten zu füllen. Auch sonst fand ich
die Figurenzeichnung ziemlich fade und schematisch und auch die Beziehung
zwischen Sara und Jeffery blieb oberflächlich. Es gäbe also viel Raum für eine
weitere Entwicklung in den Folgebänden, aber dafür ist mir meine Zeit definitiv
zu schade!
Ich frage mich seit Jahren, ob "Slaughter" nicht ein Pseudonym ist.
AntwortenLöschenBisher habe ich mich von den Büchern ferngehalten.
Bei jemandem, der blutrünstige Thriller schreibt, muss das eigentlich ein Pseudonym sein ;)
Löschen