Bruno, Chef de police
Martin Walker
Bruno Courrèges
ist Polizeichef in Saint-Denis, einem beschaulichen Städtchen im
Périgord. Normalerweise kümmert er sich um Beschwerden gegen unleidige Nachbarn
und die „verworfene Jugend“, kleinere Diebstähle und Raufereien. Nebenbei
trainiert er die Dorfjugend, ist leidenschaftlicher Gourmet und geniesst sein
Leben als Junggeselle. Doch die Idylle in Saint-Denis wird jäh erschüttert. Ein
Kriegsveteran algerischer Abstammung wird ermordet, auf der Brust ein
Hakenkreuz eingeritzt. Dies führt die police nationale nach Saint-Denis, die
Bruno den Fall aus der Hand nehmen will. Doch Bruno ermittelt weiter und stösst
auf Spuren, die weit in die Vergangenheit reichen und ein unrühmliches und eher
unbekanntes Kapitel französischer Geschichte aufdecken...
„Bruno, Chef de police“ ist ein ruhiger Krimi, in dem lokale
Eigenheiten und gutes Essen mindestens ebensoviel Platz einnehmen wie die
Ermittlungen. Wunderbar, wie Walker kleine alltägliche Szenen und Eigenheiten
schildert, etwa wie Bruno sich mit der lokalen Bevölkerung verbündet im Kampf
gegen lästige EU-Vorschriften und die Marktbetreiber vorwarnt, wenn die
Lebensmittel-Inspektoren auftauchen. Die Nebenfiguren werden oft leicht
verschrobenen dargestellt, liebevoll etwas überzeichnet, aber durchaus
lebensnah. Nur Bruno selbst bleibt fast etwas zu blass, etwas zu perfekt. Das
ist aber auch der einzige Vorwurf, den man diesem bezaubernden Krimi machen
kann!
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