Google+ Julias Buchblog: Petra Durst-Benning - Die Champagnerkönigin

Mittwoch, 15. Januar 2020

Petra Durst-Benning - Die Champagnerkönigin

Die Champagner-Königin
Petra Durst-Benning
ISBN 9783548286785


Das Leben als Ehefrau hat sich Fabrikantentochter Isabella anders vorgestellt, als sie gegen den Willen ihrer Eltern den charmanten Winzer Leon Feininger heiratete. Nun sitzt sie auf dem Hof der Feiningers fest, während ihr Mann weiterhin seinem geliebten Hobby als Radrennfahrer nachgeht. Doch dann trifft die Nachricht ein, dass Leon ein Weingut in der Champagne geerbt hat. Doch der Traum vom Leben als elegante Gutsherrin, die interessierten Gästen den eigenen Champagner kredenzt, bekommt sehr bald tiefe Risse. Das Gut ist heruntergewirtschaftet, der Champagner im Keller entspricht nicht mehr dem Zeitgeschmack und Kunden sind schwer zu finden - keine einfache Situation, wenn man frisch in ein fremdes Land gezogen ist und von der Champagnerherstellung noch keine Ahnung hat. Zudem wartet eine Konkurrentin nur darauf, sich die Rebberge der Feininger unter den Nagel zu reißen, und Leon interessiert sich mehr für seinen Radsport als für sein Weingut...

Das Buch ist der zweite Band der Jahrhundertwind-Trilogie, die Geschichte funktioniert aber auch einzeln, da in jedem Band eine andere Figur im Mittelpunkt steht. Historisch ist alles gut recherchiert, die Beschreibungen führen dem Leser die Champagne und das Leben auf dem Hof sehr plastisch vor Augen, und auch zur Champagnerherstellung erfährt man so einiges. Das alles kann aber nicht darüber hinweg trösten, dass die Geschichte hoffnungslos überfrachtet und unplausibel ist. Schon Isabellas Entwicklung vom verwöhnten Stadtmädchen zur souveränen Hofherrin, die erfolgreich ein Weingut leitet, würde genügend Stoff für einen Roman bieten, wobei die Komprimierung auf ein Jahr schon da grenzwertig wäre. All die zusätzlichen privaten Turbulenzen und Schicksalsschläge, die Isabella auch noch meistern muss, sind aber einfach zu viel. Statt mit der Protagonistin mitzufühlen, konnte ich irgendwann nur noch genervt den Kopf schütteln und war erleichtert, als ich das Buch endlich zu Ende gelesen hatte. 

Fazit: ganz nett, aber hoffnungslos überfrachtet und dadurch auch ziemlich anachronistisch

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen