Google+ Julias Buchblog: J. K. Rowling, John Tiffany, Jack Thorne - Harry Potter und das verwunschene Kind

Montag, 16. April 2018

J. K. Rowling, John Tiffany, Jack Thorne - Harry Potter und das verwunschene Kind

Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Bühnenfassung)
J. K. Rowling, John Tiffany, Jack Thorne
ISBN 9783551559005


Neunzehn Jahre nach der Schlacht um Hogwarts kämpft Harry Potter nur noch gegen die Aktenberge auf seinem Schreibtisch im Ministerium und um die Beziehung zu seinem Sohn Albus. Dieser entspricht in vielen Dingen überhaupt nicht den Vorstellungen seiner Mitmenschen. Er tut sich schwer mit dem Lernen der Zauberei, ist in Hogwarts nicht im Haus Gryffindor, sondern in Slytherin, und sein einziger Freund ist ausgerechnet Scorpius, der Sohn von Draco Malfoy. Auch dieser ist ein Außenseiter, denn er kämpft schon sein ganzes Leben lang mit dem unschönen Gerücht, Lord Voldemort sei sein Vater. Klar, dass Harry und Draco nicht glücklich sind über diese Freundschaft, aber je mehr Druck es von Außen gibt, desto mehr halten die beiden Freunde zusammen...

Dass das Buch als Theaterscript geschrieben ist, hat mich nach kurzer Umgewöhnung nicht gestört, auch wenn es natürlich etwas schade ist, dass viele Details und Beschreibungen natürlich fehlen. Und die Geschichte in der nächsten Generation spielen zu lassen, finde ich super. Albus und Scorpius sind ein gutes Duo mit glaubhaften Problemen, und Harry Potter als gestresster Abteilungsleiter und überforderter Vater ist eine großartige Idee. Allerdings gibt es trotz dieser vielversprechenden Ansätze so einige Probleme bei der Umsetzung. Es tauchen diverse Logikfehler auf, wo schlicht die Handlung nicht aufgeht. Und wenn man sich schon ausführlich zum Konzept der Zeitreisen geäußert hat, wirkt es sehr unglaubwürdig, wenn plötzlich alles anders funktioniert. Viel gravierender sind für mich allerdings die "Fehler" bei der Figurengestaltung, weil in diesem Buch so einige Personen Dinge tun, die überhaupt nicht zur Charakterentwicklung der 7 regulären Harry-Potter-Bände passen. Das alles führte zu einem schalen Nachgeschmack, der dieses Theaterstück neben der Buchreihe ziemlich zweitklassig aussehen lässt.

Fazit: eine nette Idee, aber keine glaubwürdige Fortsetzung der Harry-Potter-Reihe

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