André Ziegenmeyer
ISBN 978-3940767219
„Igor Mortis“ ist ein kleines Büchlein mit kurzen
Fantasygeschichten, voll von skurrilen Ideen und aberwitzigen Figuren. Da
treiben etwa satanische Trommelhäschen ihr Unwesen, weil sich der Puppenmacher
Jeremias Spiegelbein, den die neue Finsterwalder Spielzeugfabrik in den Ruin
treibt, auf einen Pakt mit dem Teufel eingelassen hat. Auch über das
unrühmliche Ende der rosenmauernd-alchimistischen Freikreuzler, die zur
Stabilität von Leipzigs Stadtmauern beitragen sollten, wird der Leser
aufgeklärt. Oder über die Geschichte des Totengräbers, der im Suff etwas
grobfahrlässig mit Knochen umgeht, so dass den armen Gespenstern plötzlich
Gliedmassen fehlen. Versuche, den Rüpel selbst zur Ordnung zu rufen, schlagen
fehl, denn der Typ ist schlicht zu doof, um sich vor den Spukerscheinungen zu
fürchten: „Er besaß die Fantasie einer Scheibe Pumpernickel und feinsinnige
Dinge wie Gespenster gingen einfach an ihm vorbei.“ Also müssen die armen
Geister den Friedhofsgnom um Hilfe bitten und der kommt auf eine Idee, die
wirklich gruslig ist...
André Ziegenmeyer bietet ein buntes Sammelsurium an
schaurig-schönen Geschichten, die zuletzt stets eine unerwartete Wendung
nehmen. Wie der Untertitel verrät, haben alle Geschichten einen Bezug zu
Leipzig, was das Büchlein für Ortskundige zu einem besonderen Genuss macht.
Allen anderen sei aber versichert, dass fehlende Leipzig-Kenntnisse das
Lesevergnügen nicht trüben. Mit nur 143 Seiten und relativ großem Druck taugt
„Igor Mortis“ leider nur begrenzt für gemütliche Lesestunden. Dafür machen die
handliche Größe und die Länge der Geschichten das Buch perfekt
handtaschentauglich, ideal also für kurzweilige Unterhaltung in Bus und Bahn
oder um sich nervige Wartezeiten zu versüßen.
Fazit: auch für Leipzig-Unkundige tolle Unterhaltung zwischendurch!
Fazit: auch für Leipzig-Unkundige tolle Unterhaltung zwischendurch!
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