Martin Walker
ISBN 9783257241808
Bruno hat viel zu tun. Politische Umwälzungen zeichnen sich
ab, die seine Zukunft als „Chef de police“ von Saint-Denis gefährden könnten.
Auch als Ermittler ist er gefordert: auf dem Trüffelmarkt des Nachbarorts
werden unter die begehrten Périgord-Trüffel schlechte chinesische Importe
gemischt und nur ein Insider kommt als Täter in Frage. Dann wird auf dem Markt
von Saint-Denis ein Stand mit vietnamesischen Esswaren von drei Chinesen
attackiert. Ähnliche Vorfälle gibt es in der ganzen Region. Kurz darauf wird
auch noch Brunos Jagdfreund Hercule, Trüffelexperte und ehemaliger
Geheimdienstmitarbeiter in Algerien und Indochina, brutal ermordet. Drei sehr
unterschiedliche Taten, aber Bruno glaubt nicht, dass es nur Zufall ist, dass
alle drei Fälle Verbindungen nach Südostasien aufweisen...
Auch bei Brunos drittem Fall verbindet Martin Walker sehr
geschickt lokale Eigenheiten mit größeren übergreifenden Themen. Wieder taucht
man als Leser sofort ein in den Alltag von Saint-Denis und begegnet so manchen
liebgewordenen Nebenfiguren aus Brunos erstem und zweitem Fall. Nur ein Problem
zeichnet sich schon bald ab, dass sich beim Lesen stetig verstärkt: Bruno als
Protagonist ist auf die Dauer einfach zu perfekt. Klar muss er seine drei Fälle
lösen, aber dass er nebenbei noch einen Jungen aus einer Jauchegrube rettet,
einer alleinerziehenden Mutter in prekärer Lage zu neuem Job und neuer Wohnung
verhilft und zuletzt noch zwei Kinder eigenhändig aus einem brennenden Haus
holt, obwohl die Feuerwehr längst vor Ort wäre, ist dann doch zuviel des
Heldentums. Martin Walker wäre gut beraten, seinem Chef de police in Zukunft
etwas mehr Ecken und Kanten zu verleihen, denn ein perfekter Superheld wird auf
Dauer ermüdend und langweilig.
Keine Kommentare:
Neue Kommentare sind nicht zulässig.