Google+ Julias Buchblog: Gabrielle Zevin - Die Widerspenstigkeit des Glücks

Samstag, 20. Juni 2015

Gabrielle Zevin - Die Widerspenstigkeit des Glücks

Die Widerspenstigkeit des Glücks
Gabrielle Zevin
ISBN 9783453358621


Seit dem Tod seiner Frau ist Buchhändler A.J. Fikry ein knurriger, griesgrämiger Einzelgänger – nicht gerade die Idealbesetzung für einen Adoptivvater. Aber das sah Mayas Mutter offenbar anders, die das zweijährige Mädchen in Fikrys Buchhandlung auf einer kleinen Insel an der amerikanischen Ostküste zurückließ, bevor sie Selbstmord beging. Wider Willen beginnt sich A.J. um die Kleine zu kümmern, aber schon bald ist er völlig vernarrt in die aufgeweckte Maya und blüht auf. Auch die Buchhandlung läuft dank Maya deutlich besser, denn natürlich wollen alle wissen, wie der Sonderling Fikry mit dem kleinen Mädchen zurecht kommt. Und auch die Verlagsvertreterin Amelia merkt, dass sich A.J. sehr zu seinem Vorteil verändert...

Ein Buch, das in einer Buchhandlung spielt und in dem es viel um Bücher und Literatur geht, das klingt für Leseratten wie mich sehr verführerisch, und tatsächlich wimmelt es von literarischen Zitaten und Anspielungen. Um diese allerdings einigermaßen einordnen und genießen zu können, hilft es, wenn man zumindest eine Ahnung vom zeitgenössischen angelsächsischen Literaturgeschehen hat und auch ein paar Klassiker gelesen hat. Dass Bücher im Roman einen so breiten Raum einnehmen, hat aber auch den Nachteil, dass nicht mehr viel Platz für anderes übrig bleibt, denn die Geschichte ist verhältnismäßig kurz, obwohl sie einen langen Zeitraum abdeckt, was immer wieder zu recht abrupten Zeitsprüngen führt. Auch die Charakterentwicklung kommt etwas kurz, gerade die Protagonisten bleiben abgesehen von ihrer Bücherliebe eher blass. Wer also eine nette romantische Geschichte erwartet, wird enttäuscht werden, wer aber Bücher und (angelsächsische) Literatur mag, dürfte viel Freude an der „Widerspenstigkeit des Glücks“ haben, denn in diesem Roman sind die Bücher das Zentrale und die Figuren nur Beiwerk. 


Herzlichen Dank an Randomhouse für das Rezensionsexemplar!

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