Sophie Bonnet
ISBN 9783764505127
Genervt von den politischen Ränken hat sich
der ehemalige Pariser Kommissar Pierre Durand in die Provence versetzen lassen
und arbeitet nun im malerischen Städtchen Sainte-Valérie als Dorfpolizist. Doch
mit dem ruhigen Leben ist es vorbei, als ein stadtbekannter Frauenheld ermordet
aufgefunden wird – in einem Weintank treibend mit einem Kräuterbündel um den
Hals, daneben das Rezept für „Coq au vin“. Die diversen Frauengeschichten des
Opfers führen rasch zu einer größeren Anzahl Verdächtigen. Oder hängt der Mord
mit den Gerüchten um das Luxushotel zusammen, in dessen Weinkeller die Leiche
gefunden wurde? Und die Pariser Vergangenheit und daraus resultierende
Streitereien um Zuständigkeiten erschweren die Ermittlungen noch zusätzlich...
Nun ja, ich habe ziemlich geschwankt, ob ich
dem Buch drei oder vier Sterne geben soll. Es ist alles da, was einen klassischen
Regionalkrimi ausmacht: ein sympathischer Ermittler, etwas verschrobene, aber
liebenswerte Einheimische, schöne Landschaftsbeschreibungen, viel gute Küche
und noch ein bisschen Romanze. Alles altbekannt, fast etwas zu altbekannt und
unoriginell. Und in kleinen unstimmigen Details zeigt sich, dass das
französisch klingende Pseudonym wieder einmal nur ein Marketinggag ist (die
Autorin ist Deutsche, lebt in Hamburg und hat als Heike Koschyk bisher
hauptsächlich historische Krimis veröffentlicht). Aber letztlich habe ich auf
vier Sterne aufgerundet, weil die Geschichte flüssig erzählt ist und sich bestens
als leichte Ferienlektüre eignet. Zudem hat mir gefallen, dass sich die
Protagonisten nicht einfach nur nebenbei durch große Menüs schlemmen, sondern
die Ausflüge in die französische Küche als Teil des Kriminalfalls tatsächlich
eine Daseinsberechtigung haben.
Fazit: kann man als Fan von Regionalkrimis mit
Genuss lesen, aber man verpasst auch nichts, wenn man auf Pierre Durands
Ermittlungen verzichtet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen