Sebastian Fitzek
ISBN 9783785724828
In Südostasien breitet sich ein bösartiges Virus aus, jede
Infektion endet tödlich. Gerüchteweise soll es zwar einen Impfstoff dagegen
geben, aber dieser ist noch nicht erhältlich, und das Virus lässt sich nicht
aufhalten...
Noah kümmert die Virusepidemie wenig, er macht sich mehr
Gedanken um einen warmen Schlafplatz. Auf den ersten Blick scheint er ein ganz
normaler Obdachloser zu sein. Aber das täuscht, denn Noah hat eine brisante
Vergangenheit. Zwar kann er sich nicht daran erinnern, selbst seinen Namen
kennt er nur, weil er auf die Innenfläche seiner Hand tätowiert ist. Aber auch
wenn sein Bewusstsein nicht zu seinen Erinnerungen vordringt, die Reaktionen
seines Körpers sprechen ihre eigene Sprache. Denn Noah kann offenbar bestens
mit Waffen umgehen und seine Instinkte lassen ihn in gefährlichen Situationen
zur tödlichen Kampfmaschine werden...
Wie es dieses Buch auf die Bestsellerlisten geschafft hat,
ist mir ein Rätsel. Storyaufbau, Hintergrundrecherche, Figurenzeichnung, Sprache
– es gibt keinen Bereich, der mich wirklich überzeugen konnte. Am meisten
gestört hat mich die an den Haaren herbeigezogene Geschichte. Vor allem das
Ende wirkt überstürzt und wenig glaubhaft. Zudem muss der Gedächtnisverlust
dazu herhalten, dass bruchstückhafte Erinnerungsfetzen immer gerade dann als
Problemlösung auftauchen, wenn der Protagonist in der Klemme steckt, was für eine
stringente Geschichte ebenso störend ist wie für eine plausible
Charakterzeichnung. Aber auch dass der Autor auf dem Themenbereich
Überbevölkerung/Nachhaltigkeit/Klimaerwärmung derart herumreitet, mit ständigen
Wiederholungen und mahnend erhobenem Zeigefinger, hat mich irgendwann nur noch
genervt. Da wäre es hilfreich gewesen, der Rechercheaufwand hätte sich mehr auf
technisches und medizinisches Basiswissen erstreckt statt lediglich auf
Katastrophenszenarien. Und bei einem Buch, dessen zentrales Thema eine Pandemie
ist, wäre es nett, der Autor könnte sich entscheiden, ob es nun der oder das Virus heißen soll...
Fazit: Nachhaltigkeit hätte hier bedeutet, die armen Bäume
zu schonen und die Energie des Autors lieber in seine gewohnt guten
Psychothriller statt in dieses Weltverschwörungsmachwerk zu investieren!
Ich stimme dir zu, mich hat es auch genervt....schade, es wäre ein interessanter Stoff gewesen.
AntwortenLöschenLG Smilla
Ja, manchmal passen eben leider ein interessanter Stoff und ein guter Autor nicht zusammen...
LöschenLiebe Julia,
AntwortenLöschenvielen Dank für deinen Kommentar.
Es ist natürlich nicht der Punkt der Bevormundung, der mich an dem Buch "begeistert" hat. Auch nicht die "Romanze" (denn hier stimme ich dir zu, ich denke auch, dass es sich eher um eine Verliebtheit handelt und bin der Meinung, dass das auf Dauer nicht gehalten hätte).
Ich mag, auf welche Weise das Thema der Selbstbestimmung behinderter Menschen behandelt wird. Wie erwähnt verändern sich ja die Einstellungen und Haltungen im Laufe des Buches und - so wie ich das sehe - stellen all Beteiligten am Ende fest, dass es egoistisch wäre, Will am Leben zu erhalten, wo es doch sein ausdrücklicher Wunsch ist, zu sterben.
Noch mehr gefallen hat mir aber der ebenfalls genannte Aspekt, dass es schlussendlich Lou ist, der von Will geholfen wird, ihren Weg zu finden.
Hast du das Buch auch gelesen/ rezensiert? Konnte den Titel nicht in deiner Liste finden, aber vielleicht hatte ich mal wieder Tomaten auf den Augen :D
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Jacy