Google+ Julias Buchblog: Monika Clayton - Rache zum Dessert

Mittwoch, 16. August 2017

Monika Clayton - Rache zum Dessert

Rache zum Dessert
Monika Clayton
Selbstverlag
ISBN 9781482751338



Theresas Leben ist gründlich verkorkst. Die Karriere als Schauspielerin funktioniert nicht, der Brotjob als Kellnerin ödet sie an und auch privat knirscht es ziemlich. Als sie dann noch herausfindet, dass ihr Freund sie mit seiner Sekretärin betrügt, ist das Fass voll. Da ihre besten Freunde nicht zulassen, dass sie sich in Selbstmitleid und Liebeskummer verliert, nutzt Theresa ihre Wut und Enttäuschung, um ihr Leben grundsätzlich neu zu ordnen. Sie rächt sich nicht nur an ihrem ungetreuen Ex, sondern macht daraus ein Geschäft: als Racheengel kümmert sie sich mit Phantasie und ihrem Schauspieltalent um Genugtuung für all die gebrochenen Herzen, die den Weg in ihr Büro finden...

Offenbar ist es Zeit, dass ich meinen E-Reader mal gründlich ausmiste: Schnell gelesen, schnell vergessen ist das Vorteilhafteste, was ich über dieses Buch sagen kann. Klar, in diesem Genre ist keine tiefgründige Geschichte zu erwarten, aber auch für Chick-Lit-Verhältnisse ist „Rache zum Dessert“ sehr seicht und die Figuren sehr klischeehaft. Das hässliche Entlein, das sich zum männermordenden Vamp wandelt, die schöne und erfolgreiche beste Freundin, die aber auch noch auf den Richtigen wartet, der beste schwule Freund, der als Hochzeitsplaner und Stylingberater tätig ist: noch stereotyper geht es eigentlich nicht. Ärgerlich ist auch, dass der Geschichte irgendwie ein runder Abschluss fehlt, das allerletzte Kapitel, dass die noch losen Enden der unterschiedlichen Erzählstränge verbindet. So gibt es zwar für die Protagonistin beziehungsmäßig ein Happy End, aber alles andere wird offen gelassen. Und da sie für die letzte Rache-Aktion von einem strengen Richter durchaus ins Gefängnis geschickt werden könnte, ist das doch ziemlich unbefriedigend. Generell ist das ein Punkt, der mir mehrfach sauer aufgestoßen ist. Die Rache-Projekte sind zwar meistens unterhaltsam, aber viel zu oft nicht nur an der Grenze, sondern klar jenseits dessen, was nach geltendem Recht zulässig ist: da geht es um Körperverletzung, Nötigung, Missachtung des Rechts am eigenen Bild, Einbruch, Sachbeschädigung und mehr. Und auch ohne solche eindeutig illegalen Aktionen ist eine beruflich erfolgreiche Betätigung als Racheengel ohne einen guten Anwalt an seiner Seite nicht plausibel, wodurch dann aber der Plot nicht mehr aufgehen würde. Dass der Prolog eigentlich keiner ist, sondern schlicht das erste Kapitel, und dass das Buch generell schlecht korrigiert und lektoriert ist und von Kommafehlern wimmelt, fällt da gar nicht mehr groß ins Gewicht...

Fazit: netter Titel, wenig dahinter - ein Buch zum Vergessen!

2 Kommentare:

  1. Liebe Julia, wann schreibst du denn mal ein Buch? Es liest sich so schön, was du über die Werke anderer Leute verfasst. Herzliche Grüße, Uta

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    1. Sorry, deinen Kommentar habe ich im Trubel um den Kitastart der Grossen völlig übersehen...

      Bis ein Buch von mir veröffentlicht wird, wird es wohl noch dauern. Ich habe verschiedene Romanentwürfe in der Schublade, aber bisher ist nichts dabei, was meinen eigenen Qualitätsanforderungen genügt ;) Und mit den Kindern komme ich momentan nicht dazu, ernsthaft an irgendwas Längerem zu arbeiten.

      Liebe Grüsse, Julia

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