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Freitag, 2. Oktober 2015

Gabriele von Braun - Abgehakt

Abgehakt
Gabriele von Braun
Bastei Lübbe
ISBN 9783404167616


Seit elf Jahren ist Paula mit Henning glücklich - zumindest dachte sie das. Als er ihr dann aber einen Heiratsantrag macht, kommen statt der erwarteten Glücksgefühle nur Verwirrung, Unsicherheit und Ärger in Paula hoch. Ein Alltag in ruhiger Zufriedenheit kann doch nicht alles gewesen sein, was das Leben zu bieten hat? In dieser Sinnkrise findet Paula in einem alten Tagebuch eine Liste mit Dingen, die sie mal getan haben wollte, bevor sie heiratet: die erste Liebe nochmals treffen, alleine nach New York reisen, etc. Hals über Kopf stürzt sich Paula in das Abenteuer, dass diese Liste verspricht, und findet sich trotz grässlicher Flugangst im Flieger nach New York wieder...

Paula ist eine nette, etwas naive Person, die sich in ihrem bisherigen Leben weitgehend hat treiben lassen, ohne sich den etwas schwerwiegenderen Problemen, die sich im Alltag ergeben haben, wirklich zu stellen. Dadurch hat sie aber auch die Chance verpasst, an den Herausforderungen zu wachsen. Ihre Sinnkrise bringt sie dazu, genau das zu wagen: aus dem Alltag und dem gewohnten Umfeld ausbrechen, sich den eigenen Ängsten zu stellen und neue Seiten an sich selbst zu entdecken. Auch in Paulas Freundeskreis geht es turbulent zu und her, aber die Freundinnen bleiben relativ blass, sie fungieren eigentlich nur als Stichwortgeber für Paulas Entwicklung. Da wäre es vielleicht hilfreich gewesen, auf eine oder zwei Nebenfiguren zu verzichten, um den restlichen Protagonisten mehr Tiefe zu verleihen. Das hätte auch den Vorteil gehabt, dass man sich als Leser etwas weniger Namen hätte merken müssen, denn es ist mir ein paar Mal passiert, dass ich rasch rekapitulieren musste, welche der Freundinnen jetzt schon wieder Viola war.
Zusammenfassend kann man aber festhalten, dass "Abgehakt" ausgezeichnete Chick Lit ist: leichte Kost, kurzweilig, flüssig zu lesen. Das Buch bietet eine unterhaltsame Geschichte mit Beziehungsdrama, ein paar überraschenden Wendungen und abschließendem Happy-End. Dass dabei das eine oder andere abgedroschene Klischee verwendet wird, gehört zum Genre dazu, man wäre ja fast enttäuscht, wenn es anders wäre. Leider war das Lektorat offenbar ebenso leichtfüßig und beschwingt wie die Geschichte. Klar gibt es in jedem Buch noch einzelne Fehler, aber dass da ganze Wörter fehlen, ist das schon etwas ärgerlich. Als nette Unterhaltung für ein paar entspannende Lesestunden kann man aber getrost darüber hinweg sehen...

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