Google+ Julias Buchblog: So langsam reicht es mir!

Freitag, 30. Januar 2015

So langsam reicht es mir!

Immer wieder stolpere ich über Aktionen, mit denen Verlage oder sonstige Plattformen uns Buchblogger für Gratiswerbung einspannen wollen. Meist gibt es irgendeine Verlosung als Trostpreis, aber letztlich gehen diese Leute davon aus, dass wir froh sind, ihre Bücher ankündigen zu dürfen, damit wir was zum Bloggen haben.

Diesmal ist es Blogg-dein-Buch mit ihrer Aktion "Lovely Selfies". Die Idee klingt ja ganz nett: sie wollen nun auch "Selfpublishern eine Chance geben, ihr Können unter Beweis zu stellen", und wir Blogger sollten ihnen doch dabei helfen, indem wir ihnen gute Autoren vorschlagen und über die Aktion berichten. Die ausgewählten Autoren könnten dann von "vergünstigten Promogebühren profitieren". Im Klartext heißt das, dass die Selfpublisher (wie die Verlage auch) als Kunden von Blogg-dein-Buch die Plattform dafür bezahlen, dass diese ihr Buch an uns Blogger vermitteln. Blogg-dein-Buch profitiert davon, dass wir Blogger Rezensionen schreiben, im Austausch für ein Gratis-Buch. Das ist ok so (auch wenn es fraglich ist, ob es dafür eine Vermittlung braucht, denn die meisten Verlage reagieren auf eine direkte Anfrage positiv). Aber mit dieser neuen Aktion sollen wir für Blogg-dein-Buch nicht mehr nur die Rezensionen schreiben, sondern auch noch die Kundenakquise übernehmen und Gratiswerbung machen. Und dafür dürfen wir dann großzügigerweise an der Verlosung eines Amazon-Gutscheins teilnehmen. Ja hallo, geht's noch?!

Mir ist in den letzten Monaten aufgefallen, dass es auf Blogg-dein-Buch immer weniger Bücher für immer mehr angemeldete Blogger gab. Offenbar haben die Verlage gemerkt, dass man uns Buchblogger auch direkt anfragen kann, ohne einen Vermittler dafür zu bezahlen. Blogg-dein-Buch hat also scheinbar zuwenig Aufträge und ist deshalb auf die Idee gekommen, uns Blogger für sich arbeiten lassen, gratis natürlich. Ach nein, gegen die kleine Chance, einen Amazon-Gutschein zu gewinnen...

Leute, lasst euch nicht über den Tisch ziehen! Wir Buchblogger sind ein beachtlicher Werbefaktor geworden und das sollte uns auch bewusst sein. Wir leisten etwas und Respekt dafür sollte das Mindeste sein, was wir dafür verlangen dürfen. Gratis-Buch gegen unsere ehrliche Meinung, so ist der Deal bei Rezensionsanfragen. Darüber hinaus für Unternehmen wie Blogg-dein-Buch aber noch weitere kostenlose Arbeit zu machen, dafür sollte uns unsere Zeit und Energie nun wirklich zu schade sein!

22 Kommentare:

  1. Das ist ja wohl mal total mies! :(

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  2. Hi Julia,

    sehr interessanter Post! Erst war ich für die Aktion Feuer und Flamme, aber dann ist mir das gleiche durch den Kopf gegangen wie du oben geschrieben hast. Neben all den tollen Aktionen, die BdB so bietet, hat diese doch einen leicht faden Beigeschmack. Allerdings weiß ich nicht genau wie groß die Ersparnis für die Selfies ist. Vielleicht lohnt es sich ja doch?

    Wenn mich ein Verlag oder ein Autor per Post anschreibt und über sein Buch informiert und das total lieb oder originell gemacht ist, dann schreibe ich ganz gerne einen Post darüber. Mühe und Aufwand dürfen sich in diesem Fall lohnen würde ich sagen.

    Ansonsten sehe ich Portale wie BdB schon als Chance, an Bücher ran zu kommen, die ich vielleicht so nicht auf dem Schirm hatte oder zu deren Verlage ich keinen Kontakt habe. Wichtig ist aber schon, dass das Verhältnis ausgeglichen ist.

    LG
    Anja

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    1. Hi Anja,

      ich habe nichts gegen Blogg-dein-Buch, ich habe da auch schon tolle Bücher entdeckt, die mir sonst vielleicht entgangen wären, und für Nicht-Buchblogger ist es eine Möglichkeit, auch mal ohne Aufwand an ein Reziexemplar zu kommen. Und klar, manchmal schreibe ich einen Post für einen Autor oder Verlag, weil sie mir sympathisch sind, das ist auch Gratiswerbung. Aber ich mag es gar nicht, wenn man mich für dumm verkaufen will und Gratisarbeit als "tolle Aktion" tarnt. Und ob Blogg-dein-Buch Selfies ins Programm nimmt, sollte vom jeweiligen Buch und Autor abhängen, nicht weil Blogger da Gratiswerbung betreiben.

      LG, Julia

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    2. Hi Julia,

      ich verstehe dich vollkommen =). Offensichtlich haben aber schon sehr viele ihr Selfie-Autoren mobilisiert. Aber ich gehe da voll mit dir und werde sogenannte Aktionen zukünftig kritischer hinterfragen. Eigentlich hab ich mir das schon die ganze Zeit geschworen. Gerade diese Massen-Aktionen, die zu einem Hype führen, daran will ich mich eigentlich auch nicht mehr beteiligen.
      Es ist nicht immer alles gut, bei dem am Ende ein Gewinn steht. Man lässt sich da viel zu leicht mit ködern. Ein bisschen Ehre und Stolz bitte ^^

      Ich bin trotzdem sehr gespannt wie sich diese Aktion entwickeln wird. Behalten wir das mal im Auge =)

      LG
      Anja

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    3. Seit wann können denn auch Nicht-Blogger bei bdb mitmachen? Gab ich gar nicht mitbekommen. ...

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    4. Nicht "Nicht-Blogger", sondern nur "Nicht-Buchblogger"! ;)
      Gerade für DIY- oder Lifestyleblogs ist BdB eine gute Möglichkeit, bei Koch- und Bastelbücher an ein Reziexemplar zu kommen.

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  3. Ich habe mir gar nicht so viele Gedanken über diese Aktion machen können, da für mich die Aktion gar nicht groß in Frage kam: ich könnte schlicht keine Autoren vorschlagen. Und Blogg dein Buch fand ich schon immer etwas begrenzt/beschränkt für Blogger. Ich hab da noch nie ein Buch bekommen. Wenn ich wirklich dringend eins haben will, frage ich die Verlage freundlich an oder kaufe es mir später.

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    1. Ich selbst habe BdB auch nur selten genutzt, aber in der Anfangszeit, als ich mich noch etwas unsicher in der Bloggerwelt gefühlt habe, war es eine nette Möglichkeit, an erste Reziexemplare zu kommen.

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  4. Also ich hätte bei so einer Aktion eher erwartet, dass sich BloggdeinBuch selbst die Mühe macht eine Vorauswahl an vielversprechenden Selbstveröffentlichungen rauszusuchen. Meinetwegen anschließend von Bloggern beworben. Aber dass auch noch die Blogger selbst die geeigneten Kanidaten ranschaffen sollen, ist mir schon zu blöde. Abgesehen davon, dass ich nicht einmal jemanden benennen könnte, denn gute Selfies sind nun einmal rar gesäht. Überhaupt habe ich bei BloggdeinBuch auch schon lange nicht mehr teilgenommen. Entweder sind es beliebte Bücher, auf die unheimlich viele Bewerber fallen, oder es interessiert mich nicht die Bohne. Die attraktiven Bücher sind meinem Empfinden nach auch weniger geworden. Letztendlich steht es auch immer offen den Verlag direkt zu kontaktieren. Ich denke, es gibt nur ein oder zwei, die es wirklich so handhaben, dass nur über BloggdeinBuch verteilt wird.

    Ich kann deine Gedanken auf jeden Fall gut nachvollziehen!

    Liebe Grüße,
    Tina

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    1. Ich hätte vor allem erwartet, dass BdB sich die Selfies selber aussucht, um die Qualität zu garantieren. Von zwei Bloggern vorgeschlagen zu werden, schafft eigentlich jeder Autor, wenn er will, da findet man immer jemanden. Aber wie du schon sagst, eine grosse Auswahl an tollen Büchern hat BdB schon seit einer Weile nicht mehr...
      LG, Julia

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  5. Ich bin ja Gelegenheits-Buchblogger, weshalb ich bisher nur über BDB Bücher rezensiert habe. Zwei Drittel der angefragten Bücher habe ich übrigens bekommen, aber dass es mit der Zeit immer weniger interessante Aktionen gibt ist mir auch schon aufgefallen.
    Es gibt meiner Meinung nach durchaus passable und interessante Selfpublisher, aber ob die den Weg über BDB gehen möchten, wird sich zeigen.

    Die Verlage direkt anzuschreiben und dort um Bücher zu fragen, ist natürlich günstiger, aber auch umständlicher für mich. Sollte das Programm bei BDB weiterhin so schwach bleiben, werde ich es mir allerdings überlegen.

    LG, Sefa

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    1. BdB hat durchaus gute Aspekte, und gerade für Leute, die nur ab und zu eine Rezi schreiben, ist es sehr praktisch. Ich habe nur etwas dagegen, dass wir bei dieser Aktion den Grossteil der Arbeit selber machen sollten. Und ob es was bringt, wird sich zeigen, denn jeder Autor, der wirklich will, findet zwei Blogger, die ihn vorschlagen, unabhängig von der Qualität seines Buches...
      LG, Julia

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  6. Ich gebe ehrlich zu, dass für mich "Blogg-dein-Buch" und "Vorablesen" als Bezugsquelle für Rezensionsexemplare weggefallen sind, als ich mir ganz, ganz genau die AGB der beiden Seiten angesehen habe.
    Klar, als wir "FeuerFlocke" gestartet haben, ging mir sofort durch den Kopf, dass wir als frischer Buchblog vielleicht ab und zu mal ein Rezensionsexemplar gebrauchen könnten - also habe ich mir die gängigen Plattformen dafür mal angeschaut und festgestellt, dass es für mich nicht wirklich transparent ist, wie genau mit den Inhalten der Blogger umgegangen wird bzw. welche Rechte woran nun bei wem liegen, was verändert werden kann/darf/wird und so weiter.
    Von unserer Seite aus wird es also vermutlich keine Teilnahme an der Aktion geben - wir sind zwar als Bücherblogger neu, aber keineswegs neu in der Bloggerszene allgemein *g* und ja, hier müssten Blogger für eine Firma (die ihrerseits vermutlich genug Budget hat) die Arbeit machen.

    Da bleibe ich lieber bei Leserundenbüchern und freundlichen Autoren/Verlagen, die noch angefragt haben, als ich noch gar keinen entsprechenden Blog mitgefüllt habe *-*

    (Weder feuerblut noch der andere Name geht, versuchen wir es mal mit Google...)

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    1. Schön, dich zu lesen, egal unter welchem Namen! :D
      Stimmt, das Verwertungsrecht an den eingestellten Texten ist bei allen mir bekannten Plattformen ein Problem, mit ein Grund, weshalb ich da in letzter Zeit kaum noch aktiv war. Wobei für kurze Abschnitte, also Zitate etc., sowieso nicht klar ist, ob und wie ein Verlag damit werben darf, auch ohne das Einverständnis des Urhebers. Mir ist jedenfalls schon mehrfach passiert, dass ich Zitate von mir auf Autoren-und Verlagsseiten gefunden habe, ohne gefragt worden zu sein...

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    2. Mir zwar auch, aber da war ich - da das Verhältnis zwischen mir und den Leuten vom Verlag freundschaftlich ist - eher erfreut, meine Lesermeinung (samt meinem Amazon-Rezinamen) als Lesestimme wiederzufinden. Das war für mich dann eine coole Überraschung, als ich einen anderen Titel aus dem Verlag zu Ende las und da meine Worte wiederfand.
      Aber das hängt natürlich enorm vom Verhältnis Verlag/Blogger bzw. Rezensent ab. Wenn es eine recht anonyme Geschichte ist und außer "Reziexemplar gegen Rezi?"-Abmachungen nicht viel gelaufen ist, ist das etwas anderes als z.B. bei Leserunden mit Verlegern o.ä. :)

      Und ja, ich bin froh, irgendwie wieder kommentieren zu können :D

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    3. Ich hatte auch in keinem Fall etwas dagegen. Wenn ich richtig zitiert werde, ist das ja auch Werbung für meinen Blog. Nur als ich einem Buch 2 Sterne gab und der Autor den einzigen positiven Halbsatz der Rezi zu Werbezwecken verwendete, fand ich das schon etwas seltsam. :D

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  7. Hi Julia,

    wir sollten uns in jedem Fall nicht als Gratis-Werbung ausnutzen lassen. Es gibt ja schon viele Verlage, die exklusiv für Blogger Aktionen entwickeln und uns als großes Instrument sehen! Das finde ich gut und da sollten wir weiter dran arbeiten.

    Die Selfie-Aktion habe ich so verstanden, dass auch Selfpublisher eine Chance bekommen sollen und damit nicht JEDER sich bewerben kann, braucht es eben zwei Bloggerpaten. Dass ich über die Aktion berichten muss habe ich irgendwie überlesen ^^
    BdB hatte am Anfang irgendwie mehr Charme, ja. Für die Verlage ist es zusätzliche Werbung, es geht ja nicht nur um uns und die Rezensionsexemplare. Immerhin hat die Werbung durch uns und auch vorher schon einfach mehr Reichweite.

    Vorablesen ist ja im Prinzip nichts anderes, und trotzdem ist es total beliebt.

    Sehen wir es mal so (ohne die Fahne für BDB hochhalten zu wollen): Wir werden ja auch ein bisschen umsorgt mit solchen Plattformen, die nur für uns entstehen ;) :P

    Liebe Grüße,
    Sandra

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    1. Ich habe nichts gegen Plattformen wie BdB oder Vorablesen. Sie bieten einen unkommplizierten Weg, an Rezensionsexemplare zu kommen. Aber wenn wir Blogger neben den Rezis auch noch die Kunden anwerben sollen, fühle ich mich verschaukelt, weil das die zentrale Aufgabe von BdB ist. Und es gibt bessere Methoden, um die Qualität der Selfies sicherzustellen, denn jeder Autor, der wirklich will, findet zwei befreundete Blogger als Paten, egal wie gut oder schlecht sein Buch ist. Aber gute Selfies zu finden ist eben zeitaufwändig (und damit teuer), und statt diese Arbeit selber zu machen, wird sie durch diese Aktion an uns Blogger abgeschoben.
      LG, Julia

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  8. Die Blogger müssen nicht über die Aktion berichten! Die Bloggerpaten sind nur zur Unterstüzung für den Autor - der Autor muss / soll mit "seinen" Bloggern tüchtig die Werbetrommel rühren, das sein Buch gevotet wird, um am Ende unter die 20 meist gewünschten Selfpublisher zu kommen. Ich bin auch kein Fan von BdB, kann aber an dieser Aktion nichts Schlimmes finden. Wer keine Lust hat, lässt es halt. ☺

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    1. Klar MUSS niemand dafür Werbung machen, aber eindeutig dazu aufgefordert wird man schon. Und ich sehe nicht, wozu (ausser für die Gratisarbeit) es die Bloggerpaten überhaupt braucht. Qualitätssicherung kann es jedenfalls nicht sein, denn dann sind zwei Paten viel zu wenig. Jeder Autor, der wirklich will, findet zwei befreundete Blogger als Paten, egal wie gut oder schlecht sein Buch ist.
      Aber gute Selfies zu finden ist nicht einfach, da müsste BdB einiges an Arbeit reinstecken. Und genau diese Arbeit wird nun einfach an uns Blogger abgeschoben und das Ganze als "tolle Aktion" getarnt.

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  9. Es gibt unglaublich viele Leute/Plattformen, die glauben, sie könnten ohne großen Aufwand schnell durch die Arbeit von Bloggern und Self-Publishern profitieren. (Erst neulich habe ich mich dumm und dusselig mit jemandem dazu diskutiert, warum ein respektabler Autor bei ihm keine Rezension einkaufen wird.) Wer wäre nicht gerne von heute auf morgen reich und berühmt?
    Bislang gehe ich davon aus, dass ich niemanden für etwas bezahle, was ich selbst genau so gut ohne großen Mehraufwand betreiben kann, und dazu gehört die Suche nach Blogs, die für mich rezensieren. (Vor allem, da ich den persönlichen Kontakt soviel schöner finde.) Und soweit ich das sehe, bietet BDB gar keinen Mehraufwand im Sinn von Qualitätskontrolle o.ä. Was arbeiten die denn dann überhaupt?

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    1. Es ist natürlich bequem, man zahlt einmal und hat eine bestimmte Anzahl Rezensionen mit Mindestlänge garantiert, zudem kann man sich die Blogs aussuchen, wenn es mehr Bewerber als Reziexemplare gibt. Aber letztlich sehe ich weder für Verlage/Autoren noch für Buchblogger viel Sinn darin. Der direkte Kontakt ist ja einfach und schnell.

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