Google+ Julias Buchblog: Kerstin Gier - Silber: das zweite Buch der Träume

Samstag, 25. Oktober 2014

Kerstin Gier - Silber: das zweite Buch der Träume

Silber: das zweite Buch der Träume
Kerstin Gier
ISBN 9783841421678


Liv Silber kann es nicht lassen: trotz der erschreckenden Ereignisse der Vergangenheit erkundet sie die Traumwelt weiter. Nicht nur aus Neugier, auch weil sie so mehr Zeit mit Henry verbringen kann. Allerdings sind die beiden nicht alleine unterwegs, in den langen Korridoren treiben sich dubiose Gestalten herum. Auch im realen Leben tagsüber läuft einiges nicht ideal, und dabei ist manchmal, aber nicht immer die komplizierte Situation der Patchworkfamilie schuld. Henry scheint wichtige Dinge vor Liv zu verbergen, dagegen ist Secrecy umso freigiebiger mit pikanten Details aus Livs Privatleben. Und dann fängt Mia auch noch an schlafzuwandeln...

Tja, während ich das erste Buch der Träume noch ganz gut fand, bin ich mit dem Nachfolger nun ziemlich unzufrieden. Ja, die Idee mit den Träumen ist immer noch gut und die Geschichte liest sich locker und bietet leichtfüßige Unterhaltung. Aber man merkt, dass dies der Mittelteil einer Trilogie ist. Über die Traumwelt und die Dämonengeschichte erfährt man kaum Neues und das Rätsel um Secrecys Identität ist irgendwann auch nicht mehr so prickelnd, neue Fragen werden allerdings auch nur wenige aufgeworfen. Vor allem aber habe ich mich über die Figurenzeichnung aufgeregt. Es kommen kaum neue Personen hinzu, doch statt den Nebenfiguren, die schon im ersten Buch recht schematisch waren, etwas mehr Charakter und Profil zu verleihen, werden alle noch eine Stufe klischeehafter und überzogener. Und Liv war schon im ersten Band für eine 16-Jährige recht kindisch und gedankenlos, aber diesmal konnte ich ihr Verhalten beim besten Willen nicht mehr plausibel finden. Da unternimmt die geliebte Schwester unbewusst derart hochgefährliche Dinge, und was macht Liv? Statt dass sie sich mal ein paar ernsthafte Gedanken macht und den Dingen auf den Grund geht, jammert sie herum, weil Henry sie nicht mit seinen Problemen belasten will. Am schlimmsten fand ich aber den peinlichen Logikfehler beim Ende, den ausgerechnet der ach so umsichtige Grayson begeht!* Da hat nicht nur die Autorin geschlampt, sondern auch der Lektor geschlafen... Ich hoffe sehr, dass der letzte Band die Trilogie zu einem besseren Abschluss bringt als dieses Buch es fürchten lässt.

Fazit: ein recht schwacher Mittelteil mit klischeehaften Figuren und wenig Substanz, so dass ich nur sehr knapp drei Sternchen vergeben kann.

*Grayson wacht auf und weiß, dass Mia (im selben Haus!) schlafwandelt und akut in Gefahr ist. Doch statt sie sofort zu suchen und aufzuwecken, stürmt er aus dem Haus, um durch die halbe Stadt zu Arthur zu fahren und sich dort umständlich ins Haus zu schleichen. Und die anderen finden das auch noch klug und überlegt...

2 Kommentare:

  1. Danke für die empfehlung :) ich war begeistert Von dem buch !!

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  2. Übrigens fand ich den ersten teil ebenfalls viel Besser ;)

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